Game Preview: Watch Dogs 2


Im Test:


Watch Dogs 2

Allesamt hochwertige Spiele, die ihr Publikum verdient hätten. Ubisoft scheint das nicht zu bremsen, das Unternehmen zeigt sich erfreut über die positive Resonanz und verspricht sich für die Folgewochen stärkere Verkäufe als gewohnt. Die kürzlich veröffentlichte PC-Version könnte dabei helfen, denn sie setzt den Trend aufwendiger, gut gemachter Umsetzungen von Ubisoft-Titeln weiter fort. Was auch immer man von Uplay als Dienst und Client halten mag, ihre PC-Versionen sind seit einer ganzen Weile mehr als nur solide.


Eingehendere Beschreibungen zu den Heldentaten und Fehlgriffen des unterm Strich gelungenen Open-World-Titels entnehmt ihr unserem ursprünglichen Watch Dogs 2 Test, denn hier soll es in erster Linie um die Qualität der Umsetzung gehen. Hier nur so viel: Ubisoft hat eine ausnehmend schöne Miniatur von San Francisco geschaffen, deren Bewohner vielleicht nicht das tiefschürfendste Eigenleben haben, aber immer wieder mit individuellen und häufig sehr unterhaltsamen Reaktionen überraschen. Die Fähigkeit, Passanten durch diverse Emotes noch zu beeinflussen, bemerkte ich gar erst, als ich mit dem Spiel schon längst durch war und zog dann noch einmal einigen Spaß aus dem ganz normalen Open-World-Wahnsinn, den man so entstehen lassen kann.

Der eigentliche Ablauf ist vielleicht nicht besonders inspiriert, dafür aber grundsolide. Es ist eine entschlackte, entspannte offene Welt mit vielen, gut zum Hacker-Szenario passenden Betätigungsmöglichkeiten. Besonders gelungen sind die vielen Gelegenheiten, Spielziele ohne den Einsatz tödlicher, oft sogar überhaupt irgendeiner Form Gewalt zu erreichen. Da ist es umso bedauerlicher, dass es ab und an eben doch zu unpassenden Gewalteskalationen kommt, weil das Spiel ab und an den Drang verspürt, euch doch eine Waffe in die Hand zu drücken. Aber auch diese Situationen kann man in der Regel mit Hacker-Mitteln bewältigen. Insofern: Schwamm drüber! Das Skript ist zugegebenermaßen gerade zu Anfang ziemlich fremdschämig, hat nach hinten heraus aber den einen oder anderen ehrlich rührenden Moment parat, mit dem man irgendwie nicht rechnete. Dazu eine Reihe guter Gags und nette Popkulturanspielungen, die ebenso häufig ins Schwarze treffen, wie sie in die Hose gehen. Nach meinem Dafürhalten ist 50:50 aber eine deutlich bessere Quote als sie die meisten Spiele hinlegen, wenn es um derartige Referenzen geht.

Was auf der PlayStation Pro schon gut und vor allem verflixt sauber aussah, gewinnt am PC dank der höheren Bildraten noch einmal an Klarheit und Griffigkeit. Die Regler für alles Mögliche lassen sich in feinen Stufen justieren und so an eine breite Palette von Hardware-Spezifikationen anpassen. FOV ist genau so einstellbar wie Super-Sampling (hier "Pixel Density"). Geometrie, Terrain, Vegetation, die Zahl der Autoscheinwerfer, die Schatten produzieren, und und und. Sogar eine Einstellung für "Extra Details", die selbst in der Ultra-Voreinstellung noch auf "0%" steht und bei der ich mir nicht ganz sicher bin, was sie nun genau macht, existiert. Ubisoft scheint wirklich entschlossen, PC-User rundheraus glücklich zu machen.


Und ja, Watch Dogs 2 sieht einfach toll aus, was sicher auch an der mal Sonnendurchfluteten, mal vom Buchtnebel durchwehten Metropole liegt, in der es spielt. Diese Stadt sprüht nur so vor Charakter und sehenswerten Ecken und Örtchen. Virtuellen Tourismus konnte Ubisoft schon immer gut, vor allem, wenn sie es sich verkniffen, ihre Karte mit Missionsmarkern und Sammelkrimskrams vollzukleistern.

Vermutlich sind es Umsetzungen wie diese, die Ubisoft am Ende Recht geben könnten, wenn sie sich trotz schwachem Start optimistisch für das weitere Regal- und Download-Store-Leben von Watch Dogs 2 zeigen. Der energiegeladene zweite Teil korrigiert in jedem Fall viele der Verfehlungen des freudlosen Debüts und hievt diese Reihe auf den Status einer der erfreulicheren Erscheinungen eines Genres, dem noch vor einer Weile ganz gewaltig die Luft ausgegangen schien.




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