Game Preview: South Park: Die rektakuläre Zerreißprobe

Im Test:
South Park: Die rektakuläre Zerreißprobe



Endlich konnte ich South Park: Die rektakuläre Zerreißprobe in der finalen Version vier Stunden lang spielen. Keine Häppchen, keine Kommentare von Stand-Mitarbeitern. Nur ich, kindliche Superhelden und jede Menge derber Humor
South Park wie ich es liebe

Associate Producer Kimberley Weigend überbrachte eine der besten Nachrichten des Jahres: South Park: Die Rektakuläre Zerreißprobe wird auch hierzulande komplett ungeschnitten erscheinen (wir berichteten). Durch die thematische Brisanz des Vorgängers Stab der Wahrheit, mussten Fans in Europa 2013 auf viele wichtige Szenen verzichten und sich stattdessen mit einer simplen Grafikeinblendung zufrieden geben. Doch diesmal soll alles besser werden: Nicht nur Sex und Fäkalhumor wird eine Rolle spielen, sondern auch Themen wie Political Correctness und die Geschlechter-Debatte. Auch Charaktere aus den
aktuellen Staffeln der TV-Serie sollen vorkommen und Schöpfer Trey Parker sowie Matt Stone waren erneut von Anfang an am Entwicklungsprozess beteiligt.

Verwunderlich fand ich beim Anspielen wie aktuell die Themen und Objekte sind: So nutzt man Fidget Spinner und spricht über Filme wie Wonder Woman, der erst im Juni anlief. Aufgrund der Snow-Drop-Engine sei es den Entwicklern möglich auch kurzfristig noch Elemente ins Spiel zu bringen. Eine Folge der TV-Serie entstehe in nur einer Woche, also sollte auch die Entwicklung des Spiels möglichst flexibel und somit aktuell sein. Die Rahmenbedingungen sind sehr positiv, wenn das Spiel nach den ganzen Verschiebungen dann im Oktober endlich für PC, PS4 und Xbox One erscheint.


Strategische Kämpfe verschmelzen mit kreativen Charakteren

Während dem Kampfsystem im Stab der Wahrheit leider zu schnell die Puste ausging, scheint die Runden-Taktik diesmal das Herzstück zu werden. Aber fangen wir zunächst mit den coolen Klassen an, die an berühmte Comic-Helden angelegt sind. Zu Beginn hat man die Wahl zwischen dem blitzschnellen „Speedster“ (The Flash), dem Nahkämpfer „Brawler“ (The Thing) und dem feurigen „Blaster“ (Cyclops). Im Spielverlauf erhält man mit Elementalist, Cyborg und Psychic nochmals drei Klassen-Optionen dazu und darf sein Skill-Set durch eine der fünf Klassen nochmals erweitern. 


Nicht nur sieht der Comic-Stil großartigaus, man ist sofort im Superhelden-Thema drin und kann sich gar nicht entscheiden wie man sich spezialisieren will. Als Blaster verbannte ich Gegner vor allem mit Feuerbällen und Laserstrahlen aus der Entfernung. Durch Hinzunahme der Psychic-Klasse konnte ich die Verteidigung der Gegner zusätzlich schwächen, mich vor Angriffen schützen und auch mal das gesamte Schlachtfeld befeuern. Seine vier zur Verfügung stehenden Attacken kann man sich je nach Kampfsituation frei zusammenstellen und es macht unheimlich viel Spaß damit zu experimentieren. Man kann außerdem zwischen drei Schwierigkeitsgraden wählen.

Gerade bei den späteren anspruchsvolleren Gegnern muss man sich clever auf dem schachbrettartigen Spielfeld positionieren. Wählt man die richtige Stelle kann man mehrere Gegner auf einmal anfurzen, verglühen oder elektrisieren. Auch muss man stets die Pläne des Gegners im Auge behalten, denn manchmal starten sie harte Angriffe über einen Großteil des Spielfeldes, die allerdings im Vorfeld rot gekennzeichnet werden.


Fazit:

Der Vorgänger South Park: Der Stab der 
Wahrheit gehört für mich zu den schönsten Überraschungen der letzten Jahre. Nach einer sehr turbulenten Entwicklungsphase, die viele Zweifel gesät hat, erschien plötzlich ein aberwitziges Rollenspiel, in dem es vor originellen Einfällen nur so wimmelt. Bis heute glaube ich, dass es keine Videospieladaption gibt, die ihrer Vorlage 
gerechter wird. Auf dieses Überraschungsmoment kann South Park: Die rektakuläre Zerreißprobe jetzt nicht mehr setzen. Ich hatte hohe Erwartungen und blieb gleichzeitig skeptisch, weil mir das Hollywood/Superhelden-Thema zu US-spezifisch schien.
Trotzdem gelingt es dem Spiel wunderbar, die unzähligen Themen, die es ansprechen möchte, unter einen Hut zu bekommen und sie mit der verblüffend spannungsgeladenen Geschichte von Superhelden-Kiddies zu verbinden, die im Grunde ja eigentlich nur die Belohnung für eine vermisste Katze einstreichen wollen. In Verbindung mit dem überarbeiteten Kampfsystem mausert sich South Park: Die rektakuläre Zerreißprobe zu einem mehr als würdigen Sequel. Viele Unbequemlichkeiten wurden ausgemerzt, viele seichte Momente mit Spieltiefe gefüllt. Und deswegen ist der Nachfolger auch das etwas bessere Spiel geworden.











Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Game Preview: Days Gone

Game Preview: Far Cry 5

Game Preview: The Evil Within 2